Finale 7 – Volldampf Richtung Arco

Kaum zu glauben, das ist heute schon die letzte Etappe. Irgendwie ist die Luft raus. So richtig Lust auf Radrennen habe ich heute nicht. Auch die anderen Starter sehen nicht sehr motiviert aus. Abwarten. Das Wetter ist immerhin top!
Die ersten 35 km sind neutralisiert. Das bedeutet nicht, dass dann gebummelt wird. Das Führungsfahrzeug fährt mit mind. 40 km/h vorne weg. Beim kleinsten Hügel muss kräftig aud die Tube gedrückt werden, um nicht aus der Gruppe zu fliegen. Die ersten Kilometer waren recht entspannt, da es stetig leicht bergab ging. Panik kam in einer kleinen Ortschaft auf, als die Gruppe plötzlich stopte. Niemand musste warum wir anhalten. Sturz? Als ich in die Gruppe rief, dass wir falsch sind und wir umdrehen müssen, wurde es laut und hektisch. Das war vielleicht doch kein so guter Scherz! Wir nutzten die Pause für einen kleinen Snack und ein paar Dehnübungen. Da wir uns mitten im Zentrum befanden, habe ich mit das Pinkeln besser verkniffen. Die Oma im Fenster hätte mich vermutlich gekillt, wenn ich ihre Blumen gewässert hätte.
Irgendwann ging es dann weiter. Es stellte sich heraus, dass wir an einem Bahnübergang warten mussten. Hektisch traten alle in die Pedale, um die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Wir rastent in den ersten Anstieg, als ob es nur ein kleiner Hügel wäre. 14 km mit bis zu 12% mussten wir bewältigen. Schnell übersäuerten die Beine und zwangen uns zur Temporeduzierung. Aber nur 1-2 Gänge leichter waren erlaubt. Meine Beine fühlten sich heute ganz gut an und so pushte ich den Superchecker den Pass hinauf. Nach so vielen Pässen (18 sind es jetzt insgesamt) verliert man langsam den (nötigen) Respekt vor den Anstiegen. Ich hatte jeden Moment mit einem Einbruch gerechnet (gerade nach der langen Etappe gestern!), aber auch Mario war gut drauf. Zwischendurch wäre ich beinahne erstickt, als ich mich beim Trinken kräftig verschluckt habe. Später sollte sich zeigen, ob es etwas bringt, Hi-5 zu inhalieren!! Wir retteten uns auf den Gipfel und heizten mit einer schnellen Gruppe zum nächsten Anstieg. Meine Beine wurden müder, aber trotzdem hielten wir das Tempo hoch. Mario trug seinen Teil zum hohen Tempo bei, imdem er immer wieder aus dem Sattel ging. Die vorletzte Abfahrt wurde etwas hektischer. Einerseits ging es durch viele kleine Ortschaften mit verwinkelten Gassen, andererseits näherten wir uns allmählich dem Ziel.

racemode

Die letzten Hügel (in Berlin würde man Gebirge dazu sagen) taten richtig weh, aber wir wussten ja, gleich ist es geschafft. Zum Glück gab es heute nur wenige Ortsschilder auf der Strecke und so hielt sich die Energieverschwendung durch Sprints in Grenzen. Die letzte Abfahrt Richtung Arco (Ziel) führte vorbei am wunderschönen Tenno See. Als dann endlich der Gardasee zu sehen war, musste ich mir die Tränen verkneifen. Obwohl wir in den engen Serpentinen ttein wenig mehr riskierten als die letzten Tage, mussten wir ein paar Kamikatze Teams vorbei lassen. Als immerhin 92. rollten wir in Arco über die Ziellinie. Geschafft!!
Die leckerste Eisdiele Arco’s war nicht weit weg und so vernichteten wir sofort mehrere Eisbecher!
Trotz knapp 1.500 Höhenmeter stand immerhin ein 29er Schnitt für die 102 km auf dem Tacho. =]

Die Superchecker im Ziel in Arco

zielchecker_mario

Hier die Datenauswertung der letzten Etappe.

tag7alex

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